Samstag, 18. Juli 2009

Der Irrsinn der Managerabfindungen



Die Finanzkrise hat ihre Spuren hinterlassen, Massenarbeitslosigkeit, Kurzarbeit und immer größer werdende soziale Nöte sind an der Tagesordnung. Doch während Firmen massenweise bankrott gehen und Menschen an das Existenzminimum getrieben werden, gibt es jene, die sich ihr Versagen noch vergolden lassen. Jene Manager und Chefs, die Firmen und Banken durch Misswirtschaft und persönliche Fehlleitung ruiniert haben, kassieren für Millionenverluste nun dicke Abfindungen, anstatt für ihre Fehler haftbar gemacht zu werden. Der Gekniffene ist wiedereinmal der brave Steuerzahler, mit dessen Geld das Versagen und Scheitern der Manager bezahlt wird.

  • Gerhard Bruckmann, Ex-Chef des Staatsfinanzierers Depfa Bank spekulierte jahrelang auf höhere Zinsen und Rendite und verkaufte die Bank 2007 an die Hypo Real Estate (HRE). Wenig später stand die HRE vor dem totalen Bankrott und musste mit Milliarden Steuergeldern gerettet werden. Dennoch kassierte Bruckermann als Abfindung 100 Mio. Euro.
  • Als Chef des Mannesmann-Konzerns lieferte sich Klaus Esser mit Telekom-Gigant Vodafone 1999 eine monatelange Übernahmeschlacht. 2000 wurde Mannesmann geschluckt, Esser bekam zum Abschied 30 Millionen.
  • Jürgen Schrempp leitete 10 Jahre lang den Automobilkonzern Daimler. Er scheiterte, versenkte Milliarden (u. a. Chrysler). 2005 ging er, behielt aber seine Aktienoptionen (Wert: bis zu 50 Mio. Euro).
  • Klaus Zumwinkel stand 19 Jahre an der Spitze der Post, musste im Februar 2008 wegen Steuerhinterziehung zurücktreten.Die Polizei durchsuchte sein Haus, der Fall ging durch die Medien. Zumwinkel musste die hinterzogenen Millionen zurückzahlen, eine Gefängnisstrafe gab es nicht .Anschließend ließ er sich seine Pensionsansprüche von rd. 20 Millionen Euro direkt auszahlen.
  • Thomas Middelhoff Chef leitete 4 Jahre lang den Medienkonzerns Bertelsmann, vorerst mit Erfolg: Er verdoppelte den Umsatz, verdreifachte den Gewinn! 2002 dann das Ende: Nach einem Streit mit Aufsichtsräten stieg Middelhoff aus, erhielt schätzungsweise 25 Mio. Euro.

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