Dienstag, 20. Oktober 2009

Verwalten,abwickeln,abschreiben



„Der zahlungsunfähige Versandhändler Quelle steht vor dem endgültigen Aus. Wie der Insolvenzverwalter des Mutterkonzerns Arcandor mitteilte, sind alle Bemühungen, doch noch einen Käufer für das Traditionsunternehmen zu finden, erfolglos geblieben. Es gebe keine Alternative zur Abwicklung, erklärte Klaus Hubert Görg. Davon sei der Gläubigerausschuss in Kenntnis gesetzt worden. Die Quelle-Belegschaft soll am heutigen Dienstag in Nürnberg über die weiteren Schritte informiert werden. Zuletzt waren bei Quelle bundesweit noch 10.500 Menschen beschäftigt.


Noch in der Vorwoche hatte der Insolvenzverwalter mitgeteilt, bis Ende Oktober solle eine Entscheidung über den Verkauf der Traditionsfirma fallen. Kein einziger der ernsthaft interessierten Investoren habe sich offiziell aus dem Prozess zurückgezogen, hieß es. Görg gab sich noch vor kurzem optimistisch: „Wir sehen die Möglichkeit, gut zwei Drittel der Arbeitsplätze der Primondo-Gruppe abzusichern.“ Der Primondo-Verbund ist die Dachgesellschaft der Versandhandelsmarken in der Arcandor AG. Bislang sollten bei Quelle rund 3700 der bundesweit 10.500 Stellen gestrichen werden. Das endgültige Aus von Quelle Deutschland könnte auch Auswirkungen auf die Jobs bei den anderen Primondo-Gesellschaften haben. Denn die Call Center, die Buchhaltung, das Personalwesen und andere Querschnitts-Dienstleistungen werden bei Primondo zentral für alle Marken abgewickelt. Fällt jetzt der interne Kunde Quelle Deutschland aus, haben diese Dienstleister weniger zu tun und somit Überkapazitäten. Weitere Stellenstreichungen auch in diesen Sparten dürften folgen. „ (Quelle : welt.de)

Versuchten unsere Demokraten, sehr speziell Herr Seehofer, noch hahnebüchen mit 50 Millionen Euro Steuergeldern für den Druck neuer Quelle-Kataloge, das längst marode Unternehmen am Leben zu halten, stehen in den kommenden Monaten über 10.000 Menschen vor dem Nichts. Die Steuergelder sind weg, gebracht hat es nichts.... Aufschwung-Aufschwung, heißt es seit vielen Wochen…doch wo ist er? Nicht hier, nicht bei Pfaff, nicht bei Karstadt….Aufschwung exestiert nur im Wunschdenken jener Demokraten, die außer reden und das Unvermeidliche verwalten, nichts zustande bringen. Längst ist nicht mehr Schaffen und Fördern das Hauptbetätigungsfeld der Herrschenden, sondern abwickeln, verwalten und abschreiben. Einem System vor dem Kollaps kann man nichts mehr abgewinnen außer das Wenige, das bleibt zu veräußern, Firmen das letzte Geleit zu geben und realitätsblind tagtäglich von Aufschwung zu reden!


Weitere Traditionsunternehmen in der Insolvenz


11.09.2008 PFAFF (Nähmaschinen, 700 Jobs)
09.01.2009 ROSENTHAL (Porzellan , 1700 Jobs)
14.01.2009 WOLF-GARTEN (Gartengeräte, 200 Jobs)
02.02.2009 EDSCHA ( Autozulieferer, 6500 Jobs)
04.02.2009 MÄRKLIN ( Modellbahnen, 700 Jobs)
09.03.2009 SCHIESSER (Wäsche, 900 Jobs)
02.03.2009 HERTIE (Warenhäuser, 3200 Jobs)
01.04.2009 QUIMONDA ( Speicherchips, 3800 Jobs)
08.04.2009 KARMANN (Automobilbau, 5400 Jobs)
11.04.2009 WOOLWORTH (Einzelhandel, 11.000 Jobs)
03.06.2009 TREVIRA (Textilfasern, 1800 Jobs)
05.06.2009 WADAN-WERFTEN (Schiffbau, 2500 Jobs)
09.06.2009 ARCANDOR mit KARSTADT (Einzelhandel, 40000 Jobs)
31.07.2009 SCHIMMEL (Klavierbau, 144 Jobs)


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