Freitag, 28. August 2009

Karstadt zahlt 15 Millionen Abfindung für Pleite-Chef Eick



Ein Absurdum an sich, 40.000 Jobs stehen bei der Karstadt-Quelle-Mutter Arcandor auf der Kippe und Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick (55) kassiert nun für sein Versagen noch satte 15 Millionen Euro Abfindung. Eick bekam für sein Einspringen bei Arcandor einen Fünf-Jahres-Vertrag über 15 Millionen Euro, sogar im Falle der Insolvenz bekommt der Arcandor-Chef nun also sein Geld. Arcandor ist insolvent, unzählige Quelle Kaufhäuser wurden schon geschlossen oder stehen kurz vor der unvermeidlichen Schließung. Betroffen sind mehr als 40.000 Mitarbeiter, die vor den Scherben ihrer Existenz stehen. Moralisch ist dieses Mißverhältnis von Managerabfindungen und Massenentlassungen längst nicht mehr vertretbar. Doch das ist leibhaftige Demokratie, die Kleinen hängt man und die großen lässt man laufen. Versagen wird belohnt, immerhin gibt es für den Ruin einer ganzen Kaufhauskette noch satte Abfindungen. Ex-Chef Middelhoff soll zum Abschied von Arcandor 2,3 Millionen Euro erhalten haben. Sein Vorstandskollege Peter Wolf, der Ende Juli 2008 nach nur zwei Jahren als Chef der Karstadt-Warenhäuser geschasst wurde, kassierte sogar 4,5 Millionen Euro. Der Geschäftsbericht: 1,5 Millionen Euro gab es „zur Abgeltung der Restlaufzeit“ seines Vertrages bis 31. Juli 2009. Dazu kam ein Sonderbonus von drei Millionen Euro „für den erfolgreichen Abschluss des mehrjährigen Verkaufsprozesses der konzerneigenen Immobilien“.

Weiterführender Text:

Der Irrsinn der Managerabfindungen


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