Freitag, 25. September 2009

Überwachung wird Alltag -Schnüffelskandal bei KiK


Die lange Reihe der Skandale um die unerlaubte Überwachung von Mitarbeitern hat einen neuen unrühmlichen Fall - die Textiliendiscounterkette KiK. Laut einem Bericht des "Spiegels"
habe KiK in den vergangenen Jahren flächendeckend hinter seinen Mitarbeitern hergeschnüffelt. Kik habe über die Auskunftei Creditreform rund 49 000 Bonitätsauskünfte eingeholt. In einem internen Schreiben heiße es, mit dem Datenabgleich könne Kik „jeden aktiven Mitarbeiter abfragen und bei langjährigen Mitarbeitern eventuell negative Merkmale herausfinden“, berichtete das Magazin am Freitag. Die Praxis des Discounters aus Bönen im Kreis Unna war bereits im Mai bekanntgeworden, worauf die Datenschutzbeauftragte Nordrhein-Westfalens Anzeige erstattete. Kik hatte das Ausmaß der Praxis im Mai heruntergespielt. Das Unternehmen erklärte damals, das Unternehmen mache die Abfrage von der Tätigkeit der Mitarbeiter abhängig und wolle damit sicherstellen, dass Arbeitnehmer mit negativen Einträgen nicht in sensiblen Arbeitsbereichen wie etwa an der Kasse eingesetzt werden. „Eine Abfrage aller bei Kik beschäftigten Mitarbeiter/Innen findet nicht mehr statt“, so der Textildiscounter im Mai. Kik erhalte grundsätzlich nur Auskünfte über negativ gemeldete Mitarbeiter. Am Freitag wollte der Discounter aufgrund der laufenden Ermittlungen keine neue Stellungnahme abgeben. Bei den Informationen handelt es sich nach Angaben von Creditreform-Sprecher Michael Bretz um öffentlich zugängliche Daten. Negative Einträge seien etwa vorliegende eidesstattliche Versicherungen, Privatinsolvenzen oder laufende Inkassoverfahren. Die Unternehmen müssten ein berechtigtes Interesse vorweisen. Dies liegt nach Ansicht von Creditreform bei Kik vor, da die Beschäftigten in sensiblen Bereichen wie etwa an der Kasse eingesetzt würden. Eine Begründung, die Datenschützer in Frage stellen. „Derzeit überprüfen wir, ob die Informationen dem Arbeitgeber überhaupt überlassen werden durften“, sagte Bettina Gayk, Sprecherin der Datenschutzbeauftragten in Nordrhein-Westfalen. Im vergangenen Jahr waren bereits der Discounter Lidl und die Deutsche Bahn in Verruf geraten, weil sie das Privatleben ihrer Mitarbeiter ausgeforscht hatten. Quelle: welt.de

Weiterführender Link:

BRD-Überwachungsstaat-



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