Sonntag, 27. September 2009

"Alle Menschen sind gleich" - 4 Worte, die die Welt vergiften


Voltaires Gedanken prägen die Aufklärung und bereiten den Weg der Französischen Revolution: Voltaire gehört zu den einflußreichsten Philosophen und Schriftstellern des 18. Jahrhunderts - neben Montesquieu, Denis Diderot und Jean-Jacques Rousseau. Der Franzose ist allerdings nicht unumstritten: "Voltaire ist der boshafteste Irre, den ich je getroffen habe. Er ist nur gut zu lesen", urteilt Friedrich II. von Preußen. Der König hat Voltaire 1750 nach Potsdam eingeladen. Doch nach drei Jahren sind die persönlichen Differenzen der beiden so groß, dass Voltaire Preußen verlässt. Der Schriftsteller kann zuweilen recht garstig sein - aber er hat der Nachwelt Sätze hinterlassen, die die Welt verändert haben: "Dass der Mensch frei und dass alle Menschen gleich seien, das ist das allein naturgemäße Leben."

Voltaire wird am 21. November 1694 unter dem Namen Francois-Marie Arouet in Paris geboren. Sein Vater ist ein wohlhabender Notar, doch dem hochbegabten Sohn reicht die Position im gehobenen Bürgertum nicht aus. Er strebt nach ganz oben. Francois-Marie beginnt 1711 ein Jurastudium, das er aber bald abbricht. Stattdessen findet er rasch Zugang zu den höchsten Kreisen - denn er ist geistreich, brillant und von skrupellosem Witz. Für eine Satire über Herzog Philipp von Orléans landet er mit 22 für ein Jahr in der Bastille. Kaum wieder frei, gelingt es ihm, mit der Tragödie "Oedipus" das Lob des Regenten und einen Posten als Hofdichter zu ergattern. Frech nennt er sich "Monsieur de Voltaire" und adelt sich selbst. Doch er bleibt ein Mensch zweiter Klasse: Als er sich mit einem Chevalier, dem Sohn einer führenden Adelsfamilie, anlegt, lassen ihn seine adeligen Freunde fallen. Voltaire muss nach England fliehen. Erfüllt vom Geist der Freiheit kehrt er drei Jahre später zurück: "Das englische Volk ist das einzige auf der Erde, das dahin gelangt ist, durch seinen Widerstand die königliche Gewalt zu regeln."


Voltaire will keine Revolution. In seinen "Philosophischen Schriften" schwärmt er von der aufgeklärten Monarchie, in der Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz herrschen. Die französische Zensur reagiert mit Verboten. Um jederzeit ins Ausland fliehen zu können, verbringt der Philosoph die nächsten 15 Jahre auf dem grenznahen Landgut seiner Geliebten, der Marquise Emilie du Chatelet. Als sie stirbt, nimmt Voltaire die Einladung Friedrichs II. an. Nach dem Bruch mit dem König baut sich Voltaire, der durch windige Finanzgeschäfte reich geworden ist, vier luxuriöse Schlösser am Genfer See. Er lebt dort mit seiner Nichte und schreibt an seinem gewaltigen Werk. Noch als Greis kämpft er für die Rechte der Verfolgten. So setzt er sich dafür ein, dass verurteilte Hugenotten rehabilitiert werden. Voltaire stirb am 30. Mai 1778 im Alter von 84 Jahren.

Voltaire mag ein guter Schriftsteller gewesen sein, ein Philosoph, ein Redegewandter seiner Zeit. Doch eines war er ganz sicher nicht: ein Realist ! Denn dann hätte er, die in seiner verklärten romantischen Träumerei gesprochenen Worte „Alle Menschen sind gleich“ , anhand bestehender Verhältnisse und natürlichen Fakten selbst widerlegen können. Stets geprägt durch die Minderwertigkeit eines Gefühles des Menschen 2. Klasse, treibt es Voiltaire umher, um nach Erlösung aus dieser Drangsal zu suchen, doch wenn man genetisch nicht das sein kann was man möchte, nicht biologisch zu dem fähig ist, was man im tiefsten Inneren will, was macht es einem einfacher, als Ziffern und Nullen gleich zu machen und somit bestehende Unterschiede aufzuheben, zu kaschieren? „Alle Menschen sind gleich“ –es ist eine Träumerei, ein fatales Wunschdenken um eigene Defizite zu begleichen, ein unrealistischer Gedanke der bis heute Gesellschaft, Denken und Handeln der Menschen vergiftet. Menschen können nicht „gleich sein“ – ihre biologischen Unterschiede, genetischen Einzigartigkeiten, Besonderheiten in Entwicklung und Kultur, Sprachentwicklung und Glauben, lassen klare Abgrenzungen zwischen den einzelnen Völkern zu. Wenn alle Menschen gleich sind, dann leugnen wir die Einzigartigkeit des Individuums und stellen die Existenz des individuellen Denkens und Daseins in Frage, demzufolge, wenn wir alle gleich wären, wir doch alle das gleiche denken und fühlen müssten? Ein System, das die Gleichheit aller Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist nichts weiter als ein Verleugner wahrer biologischer, kultureller und entwicklungstechnischer Fakten, das den Individualismus und eine wahre Freiheit rigeros ablehnt.


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